EXIST Women Gesichter 2024
Sie haben alle unterschiedliche Hintergründe, aber teilen eine gemeinsame Leidenschaft: Die Lust am Gründen!
Das sind unsere EXIST Women Stipendiatinnen: Ana Sakro, Anna Zagorski, Charlotte Lea Brux, Elisabeth Mach, Julia Noack, Lena Katharina Bödeker, Mahja Sarschar, Minna Schümann, Ksenia Vlasenko und Oxana Witmann.
Im Interview berichten sie über ihren Werdegang und wie sie sich auf die Gründung vorbereiten.
Was erwartet ihr von der EXIST Women Förderung?
Oxana: Ich erwarte einen Austausch mit Gründerinnen und Mentorinnen und die Erweiterung meines Netzwerks, das beim Gründen so immens wichtig ist. Wir stehen alle am Anfang unserer Reise und können uns auch in der Zukunft gegenseitig sehr unterstützen. Ich hatte schon ein schönes Erlebnis beim Breakfast Exchange der EXIST Women. Da habe ich schon einen richtig guten Kontakt bekommen. Ich merke, es bewegen sich jetzt schon Dinge, einfach dadurch, dass wir uns austauschen.
Mahja: Die Freiheit zu haben, sich selbst einfach auszuprobieren. Während des Studiums einfach die Zeit zu haben, sich tiefer mit der Thematik zu beschäftigen, das ist eine einmalige Möglichkeit, vor allem wenn man so am Anfang steht und herausfinden will, ob das die Richtung ist, in die ich gehen will. EXIST Women gibt mir dazu den Raum.
Julia: Ich erhoffe mir, mein Startup CETZ erfolgreich aufzubauen. Und zwar durch Zugang zu finanziellen Mitteln, Mentoring durch erfahrene Unternehmerinnen, Workshops zu relevanten Themen und die Möglichkeit, mein Netzwerk auszubauen. Das Programm hilft mir, die Herausforderungen der Gründungsphase zu meistern. Und der Zusammenhalt unter uns Stipendiatinnen hilft mir, insbesondere auch auf emotionaler Ebene, denn für uns alle ist die Reise spannend und neu.
Charlotte: Ich bin eine der Teilnehmerinnen die bisher keine Geschäftsidee hat und eher dabei ist, ein Basisnetzwerk aufzubauen und an meiner Persönlichkeitsentwicklung hin zur Gründerin zu arbeiten. Deswegen habe ich an den „Gründerinnentagen“ teilgenommen. Das Spannende an den Treffen ist, dass dort so viele Gründerinnen aus den unterschiedlichsten Studiengängen sind. Von Gamedesign über Wirtschaftsrecht bis zu Immobilienwirtschaft war alles dabei. Dadurch konnte man sich total gut austauschen.
Was motiviert euch, ein Unternehmen zu gründen?
Lena: Gründen war für mich schon lange ein Thema, etwas Eigenes zu starten nach meinen Vorstellungen und mit meinem Tempo. Ich möchte mein Arbeitsumfeld selbst gestalten und etwas in der Welt bewegen und bewirken. An dem Programm finde ich toll, dass das unterstützt wird: finanziell, aber auch durch Mentoring und den Austausch in der Gruppe und dass man die Reise zusammen startet, ist dabei super hilfreich.
Julia: Der Gedanke, etwas Neues zu schaffen und damit einen Unterschied zu machen, treibt mich an, trotz der damit verbundenen Risiken und Herausforderungen.
Ksenia: Bei uns war es ein reales Szenario - die Probleme, die wir mit unserem Unternehmen lösen wollen, haben wir selbst erlebt. Wir fühlen uns fast gezwungen, etwas Eigenes zu starten. Außerdem tragen wir in uns den Geist des Unternehmertums, dem wir uns nicht entziehen können, d.h. stets proaktiv zu bleiben und bei der Begegnung von Problemen nicht nur "Oh, wie ärgerlich" zu denken, sondern auch automatisch "Hmm, welche Lösung würde sich hier anbieten?"
Habt ihr schon eine Idee und wie weit seid ihr damit?
Anna: Meine Idee hat sich erst während des EXIST Women Programms herauskristallisiert. Ich bin ohne Idee eingestiegen und ziemlich schnell habe ich dann das Problem der sozialen Distanzierung erkannt und arbeite nun an einer konkreten Idee, um dem entgegenzuwirken. Ich hoffe, dass ich bis Ende des Jahres schon einen Prototyp habe, zumindest auf dem Papier.
Ksenia: Unser Projekt "Co-Reading Spaces" ist inspiriert vom Konzept der Co-Working-Spaces, jedoch mit einem Schwerpunkt auf sinnvollen Freizeitaktivitäten: vor allem Lesen, aber auch Schreiben, usw. Es öffnet sonntags seine Türen, wo Teilnehmer*innen während Focus-Sessions lesen und an kreativen Projekten arbeiten und sich austauschen können. Unser Projekt soll Menschen dazu motivieren, in ihrer Freizeit mehr zu lesen und langfristige Kontakte aufzubauen: vor allem in Großstädten ist es oft eine Herausforderung. Ursprünglich als Hobby unter Freunden gestartet, war das Interesse jedoch so groß, dass wir ein Geschäftsmodell entwickeln, um weitere Standorte zu eröffnen und mehr Menschen aufzunehmen.
Julia: Ich habe einen innovativen Kippfensterschutz entwickelt, der Katzen vor dem sogenannten Kippfenster-Syndrom bewahren soll. Hierbei springen Katzen durch gekippte Fenster, bleiben stecken und verunglücken meist tödlich. Um das zu verhindern, habe ich CETZ entwickelt: das Netz spannt sich beim Ankippen des Fensters automatisch auf und ist bei Nicht-Nutzung fast unsichtbar. (Mehr über CETZ erfahrt ihr in Julias Campus Story).
Lena: Wir wollen fossilfreies Gas anbieten. Wir möchten jetzt festlegen wer zum Kernteam gehört, mit Investor*innen sprechen, um eine Finanzierung zu bekommen und uns mit den erforderlichen Regularien für unser Produkt auseinandersetzen. Das große Ziel ist es, am Ende des Jahres mit unserem Produkt live gehen zu können und die ersten Kunden zu beliefern.
Mit wem würdet ihr gerne einen Kaffee trinken?
Mahja: Tijen Onaran! Sie ist eine tolle Unternehmerin und sehr erfolgreich. Mit ihr würde ich gerne über ihren Werdegang sprechen und wie sie es geschafft hat mit Migrationshintergrund in Deutschland so erfolgreich zu werden.
Julia: Ich schätze und bewundere die Vielfalt unternehmerisch tätiger Frauen und würde gerne mit jeder von ihnen einen Kaffee trinken. Jede Frau, die den Mut hat, ihre Träume zu verfolgen und ein Unternehmen zu gründen, ist für mich ein Vorbild, denn wir sind immer noch klar in der Unterzahl. Von Herausforderungen und Erfolgen zu lernen, insbesondere auch aufgrund geschlechtsspezifischer Erfahrungen im Startup-Ökosystem, ist daher für mich äußerst inspirierend und lehrreich und deshalb schätze ich das EXIST Women Förderprogramm und den Austausch untereinander sehr.
Ksenia: Ich würde gerne mit Sara Blakely und Verena Pausder einen Kaffee trinken. Beide sind unglaublich inspirierende Unternehmerinnen. Sara Blakelys Engagement für weibliches Empowerment und ihre Fähigkeit, Hindernisse mit viel Humor und Innovationsgeist zu überwinden, sind einfach bewundernswert. Und bei Verena bewundere ich ihre Vielseitigkeit und ihre unermüdliche Hingabe für verschiedene Initiativen.
Oxana: Sara Blakely. Sie hat so ein Mindset „Go for it“. Sie zeigt, dass man auch mit 40 noch eine Familie gründen und in der Karriere sehr erfolgreich sein kann. Das ist sehr inspirierend.
Ist die Vereinbarkeit von Familie und Gründen für euch ein Thema?
Elisabeth: Deswegen bin ich überhaupt in dieses Projekt gekommen. Ich wollte wissen, ob es Sinn macht sich selbständig zu machen, wenn man eine Familienplanung im Kopf hat. Ich habe oft gehört, dass man sich als Frau für eins entscheiden muss. Das war keine Antwort die ich gerne hören wollte. Also habe ich mich für das EXIST Women Programm beworben und bin auch angenommen worden.
Lena: Viele meiner Freundinnen haben gegründet während sie schwanger waren oder kurz danach.
Claudia (HTW): Viele Frauen aus unserem Gründungsnetzwerk sagen, dass seit sie gegründet haben, sie viel mehr Freiheit haben und sich ihre Arbeitszeiten viel besser einteilen können, so wie es zur Familiensituation passt.
EXIST Women
Die neue Programmlinie EXIST-Women vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zielt darauf ab, Frauen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu ermutigen, den Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit zu wagen. Gründungsinteressierte und gründungsaffine Frauen erhalten an ihrer Hochschule die Möglichkeit, sich frühzeitig mit den Themen Gründung und berufliche Selbständigkeit vertraut zu machen.