Twisted Ramble Games
Um sich intensiv mit einem komplizierten oder stigmatisierten Thema zu beschäftigen, braucht es eine interessanten Geschichte, eine neue Perspektive und einer Prise Humor. Twisted Ramble Games ist davon überzeugt, dass sich all diese Dinge in digitalen Spielen gut vereinen lassen. Durch die unterhaltsame, nicht immer ganz ernste, aber stets respektvolle Aufarbeitung wird zu Themen wie etwa psychischen Krankheiten, Identität oder Gruppenzwang ein Zugang geschaffen, der die Scheu vor der Auseinandersetzung nimmt.
Das erste Spiel „Duru“, das während des Förderzeitraums finalisiert wird, befasst sich mit dem Thema Depression. Als Graumull Tuli lösen Spieler_innen knifflige Rätsel, um Futter für die Kolonie zu sammeln. Ihnen schließt sich dabei die ominöse Kreatur Bel an, die von anderen Mullen nicht gesehen wird. Sie sorgt jedoch dafür, dass Tulis Leben beständig bedrückender wird.
Bel steht für die Depression. Die Krankheit wird durch Tulis Gedanken, die sie in Form von Bildern und Animationen mitteilt, für Spieler_innen nachvollziehbar gemacht. Sie sehen die Diskrepanz zwischen Tulis Wahrnehmung und der Realität: die symptomatische „Graue Brille“. Durch Interaktionen mit anderen Mullen der Kolonie werden die Missverständnisse gezeigt, die durch Unwissenheit über Depression entstehen. Tulis Angst, nicht ernst genommen zu werden, kann genauso in der Realität gefunden werden wie auch ihre Scham, diejenige zu sein, die das Monster in die Kolonie, ihre Familie, gebracht hat. So wie Filme und Serien haben auch digitale Spiele ihren Weg in Alltagskonversationen und in die Medien gefunden. Es wird dabei zwangsweise auch über die Inhalte der Spiele gesprochen werden müssen und die Themen, die sie behandeln. Auf diese Weise kann in der Gesellschaft Aufmerksamkeit geweckt und ein öffentlicher Diskurs gefördert werden. Gerade für Themen wie Depression ist die Entstigmatisierung bereits ein Schritt, Betroffenen und deren Umfeld zu helfen.
Twisted Ramble Games besteht aus drei Game Designerinnen, die sich während ihres Studiums an der HTW kennengelernt haben. Mit unterschiedlichen Hintergründen in den Bereichen Programmierung, Kunst und Marketing ergänzen sie sich gegenseitig in allen Bereichen, die gebraucht werden, um mit Duru und weiteren Projekten schwere Kost leicht bekömmlich zuzubereiten.
Teammitglieder: Kerstin Schütt & Verena Hetsch
Mentor: Prof. Thomas Bremer